Plux.NET – Softwarekomposition durch Plug & Play

MoessenboeckProgramme sind heute meist immer noch monolithisch. Obwohl sie intern in Klassen und Pakete gegliedert sind, erscheinen sie nach außen hin als starres Stück Software mit festgeschriebener Funktionalität und einer Fülle von Features, von denen typische Benutzer oft nur einen Bruchteil benötigen. Das macht Programme schwergewichtig und unflexibel. Eine mögliche Lösung dieses Problems ist der Plugin-Ansatz, der es erlaubt, Programme in Teile (Plugins) zu zerlegen, die von Endbenutzern je nach Bedarf zu unterschiedlichen Programmkonfigurationen zusammengesetzt werden können. Auf diese Weise können Größe, Komplexität und Kosten von Software reduziert werden. Andererseits bekommen Drittfirmen und Endbenutzer die Möglichkeit, Programme um neue Funktionalitäten zu erweitern.

Der Vortrag präsentiert Plux.NET, eine Plugin-Plattform für Microsoft.NET, die am Christian Doppler Labor für Automated Software Engineering entwickelt wurde. Plux.NET besteht aus einem schlanken Kern, der mittels Plugins zu beliebigen Anwendungen ausgebaut werden kann. Plugins können Steckplätze für weitere Plugins aufweisen, so dass jeder Benutzer sich seine Anwendung in der für ihn passenden Funktionalität zusammensetzen kann. Im Gegensatz zu anderen Plugin-Plattformen wie OSGI oder Eclipse erfolgt das Auffinden und Zusammenstecken von Plugins in Plux.NET weitgehend automatisch, wodurch der Codieraufwand für Plugin-Entwickler reduziert wird und Benutzer das Gefühl bekommen, Softwareteile ohne Programmier- oder Konfigurationsaufwand im Plug&Play-Modus zusammenstecken zu können. Über Sicherheitsmechanismen kann festgelegt werden, welche Plugins wo eingesteckt werden können und welche Operationen sie dort ausführen dürfen. Plux.NET wurde zusammen mit BMD Systemhaus entwickelt, einer oberösterreichischen Firma, die ERP-Systeme für KMUs entwickelt und vertreibt. Zukünftige BMD-Software soll auf Plux.NET basieren.

Zum Vortragenden:

Hanspeter Mössenböck ist Professor für Informatik an der Johannes Kepler Universität Linz und Leiter des Christian Doppler Instituts für Automated Software Engineering. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Compilerbau, Systemsoftware, Objekt- und Komponentensysteme sowie Werkzeuge der Softwaretechnik. Mössenböck ist Autor von Büchern über Softwareentwicklung in Java und C#. Er ist außerdem Autor des Compilergenerators Coco/R.

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